Burkhard Ullrich, geb. 1954, wuchs im erzkatholischen Fulda auf und war dort selbst in der katholischen Jugend aktiv. Seit vielen Jahren arbeitet er als Psychoanalytiker und Psychotherapeut in eigener Praxis.
Der Titel:
„Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ zitiert die berühmte Gretchen-Frage aus Goethes Faust.
Ebensogut könnten Marx–Zitate im Titel stehen: „Religion ist das Opium des Volkes“ oder „Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur“ – aber es geht ja zunächst darum, Fragen aufzuwerfen.
Der Referent greift auf eine alte SPIELRAUM-Tradition zurück, den zweiteiligen Wortbeitrag an aufeinanderfolgenden SPIELRAUM-Abenden. Beide Vorträge werden aber unabhängig voneinander verstehbar sein.
In beiden Vorträgen wird es im Kern um die Frage gehen, ob Gott den Menschen (nach seinem Bilde) erschuf, oder nicht eher der Mensch sich seinen Gott oder seine Götter erschuf, um sich selbst von schwer erträglichen Erfahrungen zu entlasten, also nach seiner eigenen inneren NotWendigkeit. Eine Frage, die den Referenten bereits in seiner Jugend umtrieb, als er von Feuerbach, Marx oder Freud weder gehört, geschweige denn gelesen hatte.
Im ersten Teil des Vortrags werden – nach einem erkenntnistheoretischen Exkurs, der dies begründet – zunächst sehr persönliche Erfahrungen im Mittelpunkt stehen, Im Anschluß werden Eindrücke bei der Teilnahme an christlichen Ritualen und die korrespondierende Verhaltensweisen und Überzeugungen der „Gläubigen“ kritisch beleuchtet werden.
Teil 2, am 23. Juni, wird dann philosophische und psychoanalytische Lesarten und deren Konsequenzen in den Fokus nehmen. Dazu mehr in der nächsten Einladung.